Urpflanze - Metamorphosen der Pflanzen
Weizenkeimling
Reserven
Roggenbluete
Verstäuben

Plastizität


Blüten-ABC

Sporen
Frühlingsanemone
Polarität

Letztes update 17.06.2024
(Vorschau)


Pflanzenvielfalt - ein Spiel mit Formen

Peer Schilperoord
S. 56, 95 Abbildungen.
Fr. 25.00
Bestellungen:
schilperoord@bluewin.ch

Metamorphosen im Pflanzenreich

Buchveröffentlichung
Metamorphosen im Pflanzenreich
Peer Schilperoord
183 S. 2011

ISBN
978-3-7725-23961-5

Flyer Buch


Lebermoos
Pedicularis kerneri
Läusekraut
Weizenkeimling
Weizenkeimling
Equisetum
Ackerschachtelhalm
Acht-Wochen-Nuedeli
Kartoffelblüte
Blaue-Veltlin-Knospe
Kartoffelauge




Auszeichnungen

Biogrischun Preis 2020


Dr. Rudolf Maag Preis 2016
Der Dr. Ruolf Maag Preis wird seit 1973 jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise um die Pflege und Förderung der Pflanze verdient gemacht haben. Der Stiftungszweck ist dabei bewusst breit gefasst und erlaubt sowohl die Auszeichnung des Engagements in der Praxis, in der Kunst und in der Lehre und Wissenschaft.
Broschüre Preisverleihung

Anerkennungspreis der Bündner Regierung 2008
<<In Anerkennung seiner Forschungstätigkeit im Bereich der alpinen Kulturpflanzen sowie seines engagierten Einsatzes zur Erhaltung und Förderung der Sortenvielfalt in Graubünden>> hat die Bündner Regierung dem Verfasser einen Anerkennungspreis zugesprochen.




2024
Botanischer Garten Jena

Ausstellung
Pflanzenvielfalt - ein Spiel mit Formen


Bis zum Herbst ist im Freiland auf der Wiese am Borkenhäuschen im botanischen Garten in Jena eine neue Ausstellung zu sehen, die sich der Morphologie und der Entwicklungsbiologie der Pflanzen widmet. Konzipiert und gestalterisch umgesetzt wurde sie von Peer Schilperoord. Auf 15 Tafeln, die auf Rollups gedruckt wurden, sind verschiedene Aspekte der Pflanzenvielfalt abgebildet und erläutert. So lange das Wetter es zulässt, ist diese Ausstellung bis auf Weiteres zu sehen.

Die Ausstellung steht in der Nähe des frisch renovierten Inspektorhauses. "Hier befindet sich Unter dem Titel Bewegliche Ordnung die neue Dauerausstellung ab 4. Juli 2024 Goethes naturwissenschaftliches Engagement, das sich eng mit der Universität Jena verknüpft. Hier gelingt ihm der Nachweis des Zwischenkieferknochens beim Menschen, hier baut er nicht nur den Botanischen Garten, sondern mit den Sammlungen und Instituten auch die gesamte Infrastruktur naturwissenschaftlicher Forschungen auf. Die Ausstellung vergegenwärtigt Grundlagen von Goethes Studium der Natur (Morphologie und Metamorphosenlehre) und lädt zum bewussten Wahrnehmen ein."


Es ist ein schöner Zufall, dass die Wanderausstellung zeitgleich mit der Dauerausstellung im Inspektorhauses zu sehen ist.
Die Ausstellung thematisiert u.a. die Bedeutung der Bildung der Sprossknospe für die Bildung der Blüte und regt an Goethes Metamorphosenlehre neu zu denken.


 
               botaonsicher_Garten_Jena_Pflanzenvielfalt




Die Ausstellung war 2023 im botanischen Garten St. Gallen zu sehen.

Wanderausstellung "Pflanzenvielfalt - ein Spiel mit Formen"
Die Ausstellung gibt es in zwei Ausführungen. 1. Links unten auf wetterfesten Panelen für draussen. (Foto: Ausstellung im  Botanischer Garten Giessen, Sommer 2019).  2. Rechts in der Orangerie St. Gallen dort mit Rollupdisplays wie in der Ausstellung im Heimat Museum Davos, 2018




Objekte: Farnsporen und Blütenstaub
Pflanzenvielfalt - ein Spiel mit Formen

Zur Wanderausstellung
Die Ausstellung zeigt Pflanzen, denen wir regelmässig
begegnen und kaum beachten, solche, die wir oft übersehen und andere, die wir immer wieder staunend betrachten.
Wie schafft es die Pflanze mit ihren wenigen Organen, einen so grossen, vielfältigen Formenreichtum hervorzubringen?
Die Ausstellung zeigt Bekanntes aus der Perspektive der Pflanze. Das überrascht und regt an, die Pflanze mit ganz anderen Augen zu sehen.
Speziell für die Ausstellung angefertigte Aquarelle, Zeichnungen und Fotos erläutern die Gestalt der Pflanze und ihre Organe.

Die Pflanze schreitet in ihrer Entwicklung von Form zu Form fort, von den ersten Blättern bis zur Steigerung und Vollendung in der Blüte. Die Pflanzen haben eine gewisse Leichtigkeit; mühelos trennen sie oder bringen zusammen, vereinfachen oder vervielfältigen, versprühen oder verdichten, färben oder nehmen Farbe raus.

Broschüre
Der Katalog enthält sämtliche Abbildungen und Texte der Ausstellung. Sie ergänzt die Ausstellung mit kurzen Zwischenkapiteln, die den grossen thematischen Bogen schliessen. 



Der Autor
Der Autor Peer Schilperoord (*1956) lebt in Alvaneu Dorf. Nach einem Studium der Botanik an
der landwirtschaftlichen Universität in Wageningen (NL) zog er nach Graubünden, wo er seit 1982 lebt. Seitdem befasst er sich beruflich mit Kultur- und Wildpflanzen.
Von 1989–2000 war er Geschäftsführer bei der
Genossenschaft Gran Alpin. In den letzten Jahren
veröffentlichte er in der Reihe «Kulturpflanzen
in der Schweiz» mehrere Kulturpflanzenporträts,
u. a. über Mohn, Roggen, Dinkel und Weizen.


Wie lässt sich die grosse Pflanzenvielfalt verstehen?
Welche Gestaltungsprinzipien ermöglichen diese unermesslich grosse Vielfalt? Diese Fragen beschäftigten ihn seit Jahrzehnten.
Der Vergleich der Pflanzen miteinander führt zum
Verständnis. «Nachvollziehen» ist das Schlüsselwort.

Technische Daten
Die Ausstellung umfasst 16 Roll-up Displays,
LED- Beleuchtung inklusive. Dazu kommen noch Objekte.

Flyer Ausstellung Davos



Hintergründe

Veröffentlichungen
und Lesehinweis
Die Texte sind geschrieben für Biologen und interessierte Laien. Die mit * ausgezeichneten Texten empfehlen sich für eine erste Orientierung. Siehe für weitere Veröffentlichungen zu den Kulturpflanzen die Seite www.berggetreide.ch In der Schriftenreihe "Kulturpflanzen in der Schweiz" mit den Publikationen über Dinkel, Weizen, Gerste, Mais und Kartoffel finden Sie Angaben zu den Metamorphosen von Wild- zur Kulturpflanze.
Die meisten Arbeiten sind auf Researchgate veröffentlicht. 

  • Schilperoord, Peer (2021): The vegetative bud as the structural basis of the flower. Researchpaper
Abstract
The role of the vegetative bud in the structural development of the flower has received little research attention to date. The bud is an independent organ composed of mature scale leaves enveloping young, immature cauline leaves. There are some obvious parallels between vegetative buds and reproductive, or flower buds. It is generally accepted that the leaf serves as the morphological and genetic basis for the various flower organs. The term ‘leaf’ normally refers to a traditional foliage leaf. Study of the vegetative bud reveals that the leaf assumes two basic forms, namely those of the scale leaf (cataphyll) and the cauline leaf (trophophyll). This paper posits that the vegetative bud is the structural basis for the flower. The scale leaf serves as the basis for the first three categories of organs in the flower: the sepals, petals and stamens. The foliage leaf, on the other hand, serves as the basis for the carpels. The prevailing model used to elucidate the structure of the angiosperm is based on annual flowering plants. This paper proposes the use of a perennial, woody plant as an alternative, complementary model. This model draws from the primary organ concept proposed by Julius Sachs and Karl Goebel, which differentiates between the primary vegetative and reproductive organs. The two sporophylls – the stamen (microsporophyll) and the carpel (macrosporophyll) – are produced by the interactions between these two classes of primary organ. In this context, the stamen can be described as a catasporophyll, while the carpel can be described as a trophosporophyll. The morphological significance of the vegetative bud in defining the basic structure of the plant has been habitually overlooked, a fact which is reflected in the lack of genetic models focused on the development of the vegetative bud and the differentiation between the scale leaves and the cauline leaves.
Key terms: vegetative bud, flower, scale leaf (cataphyll), foliage leaf (trophophyll), primary organs, stamen (catasporophyll), carpel (trophosporophyll).
  • *Schilperoord, Peer (2021): Die vegetative Knospe als Grundlage der Blüte. Arbeitspapier
    Übersetzung der englischen Version
  • *Schilperoord, Peer (2021):Organische Entzweiung, Knospen- und Zweigbildung und ihre Bedeutung für eine Erneuerung der Metamorphosenlehre. Arbeitspapier
Zusammenfassung
Goethes Lehre von der Metamorphose der Pflanzen, wie er sie 1790 formulierte, liefert keine Erklärung für den sprunghaften Übergang den es zwischen den Staub- und Fruchtblättern gibt. In einem Aufsatz in seinem Nachlass Versuche zur Methode der Botanik führt Goethe den Begriff der organischen Entzweiung ein. Mit Hilfe dieses Begriffes ist es möglich den Zusammenhang zwischen den beiden so gegensätzlichen Blütenorganen zu verstehen. Staub- und Fruchtblatt haben einen unterschiedlichen Bezug zum Laubblatt. Das Laubblatt gliedert sich in Blattgrund und Blattspreite. Der Blattgrund liefert die Grundlage für das Staubblatt, die Blattspreite jene für das Fruchtblatt. Goethe hat seine Metamorphosenlehre für und an einjährigen Blütenpflanzen entwickelt. Die mehrjährigen holzbildenden Pflanzen mit ihren Knospen und Zweigen blieben dabei unberücksichtigt. Die krautigen Gewächsen sind ursprünglich aus kleinen Bäumen und Sträuchern hervorgegangen. Berücksichtigt man die Knospen- und Zweigbildung, dann bestätigt sich die erwähnte Beziehung von einer anderen Seite. Das Blatt zeigt sich am Zweig in zwei voneinander unabhängigen, sich gegenseitig ergänzenden Formen, das Schuppenblatt und das Laubblatt. In der Knospe sind beide Formen vereinigt, die Schuppenblätter der Knospe sind vollkommen ausgebildet, von den Laubblättern sind zunächst nur die zarten zusammengefalteten Spreiten sichtbar. Die Laubknospe gibt die Grundlage für die generative Blüte ab.
Goethe war sich noch nicht im Klaren in welchem Verhältnis die Farnsporen zu den Samen der Blütenpflanzen stehen. Die geschlechtliche Fortpflanzung der Farne war noch nicht entdeckt. Die Entdeckung des Generationenweschsels durch Hofmeister um 1850 und die Klassifizierung der Sporangien und Gametangien als generative Grundorgane durch Sachs (1882) bedeuten für die Staub- und Fruchtblätter, dass sie aus einem Zusammenspiel von Blattbildung und Sporenbildung hervorgehen. Zwei Organe sind an der Bildung der Staub- und Fruchtblätter beteiligt.
  • Schilperoord, Peer (2018). Gestalt als Prozess - ergreifen und loslassen. Elemente der Naturwissenschaft 108, S. 42-54.
  • Studer-Ehrensberger, Kathrin; Schilperoord, Peer (2015). Blütenhaftes in der Metamorphose der vegetativen Jahreszuwachseinheit der Stiel-Eiche (Quercus robur L.). Elemente der Naturwissenschaft, 103, S. 5-27.
  • Studer-Ehrensberger, Kathrin; Schilperoord, Peer (2015). Die englische Übersetzung: The Blossom‐similarity of the Vegetative Annual Shoot of the Pedunculate Oak (Quercus robur L.) DOI: 10.13140/RG.2.1.5082.1209 Translation (Researchgate)
  • * Schilperoord, Peer (2015). Ein neues Modell für die Urpflanze - die mehrjährige Blütenpflanze. Elemente der Naturwissenschaft, 103, S. 28-40.
  • * Schilperoord, Peer (2015). Die Englische Übersetzung: A new model for the archetypal plant - the perennial dicotyledonous plant. Translation (Researchgate)
  • Schilperoord, Peer (2013). Plastizität des Blütenbodens und des Fruchtknotens - Unterständigkeit. Elemente der Naturwissenschaft 99, S. 21-36.
  • Schilperoord, Peer (2011). Metamorphosen im Pflanzenreich - Lesen im Buch der Verwandlungen. Freies Geistesleben, Stuttgart. 183 S. ISBN: 978-3-7725-23961-5
  • Schilperoord, Peer (2008). Anschauende Urteilskraft. Elemente der Naturwissenschaft 89, 42-59.
  • Schilperoord, Peer (2008). Goetheanismus - falsche Abgrenzungen. Elemente der Naturwissenschaft 88, 66-69.
  • Schilperoord, Peer (2008). Die Trennung der Geschlechter und die Bildung der Blütenorgane - Gestaltungsfreiheit. Elemente der Naturwissenschaft 88, 39-60.
  • Schilperoord, Peer (2007). Eine morphologische Charakterisierung des Weizens (Triticum aestivum L.). Elemente der Naturwissenschaft, 87, 5-31.
  • * Schilperoord, Peer (2007). Metamorphosen der Pflanze. Elemente der Naturwissenschaft 86, 46-71.
  • * Schilperoord, Peer (2007). Metamorphosen der Pflanzen. Ein Manifest. Die Drei, 3, S. 35-41.
  • Schilperoord, Peer (2005).Modelling the plant, Goethe and molecular genetics. In: Harlan, Volker (Hg.): Wert und Grenzen des Typus in der botanischen Morphologie. Nümbrecht. S.  217-233. Auf Anfrage: schilperoord@bluewin.ch
  • Schilperoord, Peer (2002). Zum Typus des Blattes. Laubblattmetamorphose, Gegenläufigkeit und Verjüngungstendenz, eine kritische Analyse. Elemente der Naturwissenschaft 76, S. 61–72.
  • * Schilperoord-Jarke, Peer (2000). Goethes Metamorphose der Pflanzen und die moderne Pflanzengenetik. In: Heusser, Peter (Hg.): Goethes Beitrag zur Erneuerung der Naturwissenschaften. P. Haupt Verlag Bern. Auf Anfrage: schilperoord@bluewin.ch
  • Schilperoord, Peer (1997). The concept of morphological polarity and its implication on the concept of the essential organs and on the concept of the organisation of the dicotyledonous plant. Acta Biotheoretica S. 51–63.
  • Schilperoord, Peer (1992). Die Zweieinheit von Staub- und Fruchtblatt. Elemente der Naturwissenschaft 56, S.  71-79.

Zusammenfassung (Schilperoord, 2015, Neues Modell):
Zwei unterschiedliche Modelle für die Urpflanze werden besprochen. Das erste ist das bekannte Modell einer krautigen, zweikeimblättrigen Pflanze. Das zweite Modell ist neu. Es ist das Modell einer mehrjährigen, zweikeimblättrigen Pflanze. Die Wahl eines Modells gibt die Blickrichtung vor, mit der die Pflanze betrachtet wird. Der Betrachter wird gelenkt. Beim Modell der krautigen Urpflanze wird man veranlasst die Seitenorgane in ihrer Reihenfolge an der Sprossachse von unten nach oben vom Keimblatt bis zum Fruchtblatt zu durchlaufen und miteinander zu vergleichen. Beim neuen Modell der zweijährigen Urpflanze wird der Betrachter zusätzlich veranlasst die aufgehende, vegetative Knospe mit der geöffneten Blüte zu vergleichen. Das alte Modell setzt die Blüte in Bezug zum vegetativen Spross. Beim neuen Modell ist das auch der Fall, zusätzlich wird die Blüte in Bezug gesetzt zur aufgehenden vegetativen Knospe. Die Blattmetamorphose der aufgehenden Knospe zeigt eine klare Gliederung. Drei Bereiche können unterschieden werden, der Bereich der äusseren verhärteten Knospenschuppen, der Bereich der inneren sich schnell streckenden, farbigen und hinfälligen Knospenschuppen und der Bereich der Stängelblätter. Diese Gliederung findet sich in gesteigerter Form in der Blüte und korrespondiert mit a) dem Kelchbereich, b) dem Kronenblatt -, Staubblattbereich und c) dem Fruchtblattbereich.

Summary (Schilperoord, 2015, A new Model):
Two different models for the archetypal plant are presented. The first one is the well known model of a herbaceous, dicotyledonous plant. The second model is presented for the first time and shows a perennial, dicotyledonous plant. The choice of a model implies a particular outlook, that directs the way we look at the plant. The observer is guided. The model of the herbaceous plant takes the observer sequentially through the organs along the stem axis from the cotyledons to the carpel and induces him/her to compare those organs with each other. The new model of the perennial plant presented causes the observer additionally to compare the sprouting bud with the opened flower. The first model presents the flower that terminates the vegetative plant. The flower is related to the stem with its numerous green leaves. This is also the case for the new model, but additionally the model causes the observer to compare the flower with the sprouting bud. The leaf metamorphosis of the sprouting bud shows a clear organisation. Three regions can be distinguished: a) an area of outer sclerotic bud scales, b) an area of inner rapidly extending, distinctly colored and fragile scales and c) an area of stem leaves, just unfolding their leaf blades. This organisation is also found, as a fundamental state, in the flower. The regions correspond with a) the ring of sepals, b) the region of the petals and stamens and c) the carpel region.


© 2009 Fotos  Peer Schilperoord • Kontakt: schilperoord@bluewin.ch • Voia Gonda 1, CH 7492 Alvaneu Dorf • Tel. ++41 (0)81 404 22 29